Schon während meines Illustrations-Studiums praktizierte ich sehr intensiv Meditation und Energie-Arbeit. Dabei erlebte ich tiefste Erkenntnisse, Frieden und Lebendigkeit, war aber nicht wirklich in der Lage, das auch außerhalb der Meditationstür in meinem Leben umzusetzen und durch meinen Körper auszudrücken.
Das waren für mich immer zwei Welten – die „spirituelle Welt“, in der ich mich lebendig, nah, fröhlich, in tiefem Frieden, verbunden, grenzenlos gefühlt habe – authentisch, frei, angeschlossen an eine übersprudelnde Quelle – und die Alltagswelt in der ich dann oft wieder gefangen war in alten Mustern und Beschränkungen und nicht in der Lage, diese erlebte innere Lebendigkeit und Grenzenlosigkeit auch zu leben und auszudrücken.
Nach den ganzen intensiven Jahren mit Meditation und im Satsang (Sanskrit-Begriff für „Zusammensein in der Wahrheit – Who am I?“) gab es einen Punkt, an dem ich all diese inneren Erfahrungen auch in mein äußeres Leben integrieren wollte. Ich veränderte mein Leben noch einmal radikal und begann nach meinem abgeschlossenen Studium als Diplom-Illustratorin in Hamburg meine Schauspielausbildung in Berlin und zusätzlich mit Improvisationstheater. Nach und nach kam eine tiefe Verbindung, Intuition und Lebendigkeit auch in meinen Körper und in meinen Ausdruck. Da wo ich vorher 4 Möglichkeiten hatte, mich auszudrücken, gab es plötzlich viele. Da wo vorher Starre war, kam ein Fließen in meinen Körper; und ich machte die Erfahrung, dass die Angeschlossenheit an eine Quelle, die ich in der stillen Meditation erlebt hatte, auch durchaus in Aktion möglich ist.
Also die Erfahrung, dass immer auch ein Impuls kommt, wenn ich ohne Text und ohne vorgegebene Rolle auf der Bühne stehe; und dass es für mich möglich ist, innerlich völlig frei, diesen Impulsen zu folgen und Ideen umzusetzen.
Man könnte auch sagen, wieder frei zu spielen, was wir als Kind ja völlig natürlich und ständig getan haben – in verschiedene Rollen zu gehen, Figuren zu spielen, Geschichten zu erfinden, ungefiltert und ganz selbstverständlich. In diese kreative Selbstverständlichkeit wollte ich wieder zurückkommen. Dass Ideen, Kreativität, Lebendigkeit, Intuition in mir wieder frei fließen können – ohne die ganzen eigenen Bewertungen – also ohne Schere im Kopf.
Ich freue mich sehr, diese früheren „zwei Welten“ in meinem Leben immer mehr zu integrieren und bin einfach sehr dankbar, beide Leidenschaften leben zu können und in meinem jetzigen Tun (madameLACHT) zu kombinieren.
Weitere Infos zu Yasha:
schauspielervideoswww.theta-light.de
Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick. Als ich das erste Mal eine Improtheater-Show sah, war ich begeistert, tief berührt und fühlte mich magisch angezogen. Nach dem ersten Schnupper-Workshop war es dann endgültig um mich geschehen.
Seitdem sind Impro und ich unzertrennlich und haben uns im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt. Das Improtheater wurde für mich immer umfassender, vielschichtiger und hielt Überraschungen bereit, die ich zu Beginn noch nicht einmal erahnt hätte.
Von Anfang an spürte ich, dass diese Kunstform „genau meins“ war. Endlich gab es einen Raum, in dem meine Kreativität, meine Lebendigkeit, meine Phantasie und meine Ideen, unterschiedlichste Facetten in mir, meine Liebe zu anderen Menschen, zu Gemeinschaft, Ko-Kreativität und gemeinsamem Lachen zum Ausdruck kommen konnten.
Erst nach vielen Jahren, in denen ich einfach ganz viel Spaß mit dieser Theaterform und ganz viel gelernt hatte, habe ich feststellen dürfen, dass Impro so viel mehr ist als eine Theaterform. Durch einen Impro-Kollegen kam ich dazu, Workshops für angehende Lehrkräfte zu geben, in denen die Prinzipien und Übungen des Improtheaters auf den Schulkontext übertragen wurden. Es machte so unglaublich viel Sinn in meinen Augen. Viele Dinge, die man auf der Bühne gut gebrauchen kann, sind auch für die Arbeit im Klassenzimmer so nützlich. Souverän vor anderen Menschen stehen und sprechen zum Beispiel, sich flexibel auf immer neue, unvorhergesehene Situationen einlassen, auf positive Weise mit Fehlern (den eigenen und denen der anderen) umgehen usw.
Da die Impro-Prinzipien auch in anderen Arbeits- und Lebens-Situationen überaus hilfreich sein können, erweiterte ich mein Workshop-Spektrum und begann beispielsweise auch Team- und Führungskräfte-Trainings in Behörden und Unternehmen zu geben; immer auf der Grundlage von Übungen aus dem Improtheater.
Nebenbei absolvierte ich bei Dr. Christina Kessler die Ausbildung zur Beraterin für Bewusstseinsentwicklung und Selbstrealisation.
Hier verknüpfte ich in meiner Abschlussarbeit die Impro-Prinzipien mit dem Kesslerschen Ansatz zur Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung. Ich kristallisierte heraus, wie mit den Mitteln des Improtheaters Herzensqualitäten wie Mut, Selbsterkenntnis, Humor, Achtsamkeit und wertschätzendes Miteinander zum Ausdruck kommen und trainiert werden können.
Meiner Meinung nach sind dies Werte, die die Menschen in unserer Gesellschaft, in der heutigen Zeit dringend brauchen – das Spielerische, das Leichte, das Wertschätzende, das „wilde Denken“…
Für mich ist es ein großes Geschenk, durch unsere Arbeit mit madameLACHT einen Beitrag dazu leisten zu können.
Weitere Infos zu Sabine:
www.sabinemerfort.deVimeo